Sichtschutz im Kleingarten

Das Thema Sichtschutz im Kleingarten bietet viel Anlass für Streitereien und Missverständnisse – und kann schlimmstenfalls zur Abmahnung im Kleingartenverein führen. Obwohl Kleingärten auf das Miteinander ausgerichtet sind, wünschen sich manche Kleingärtner etwas mehr Privatsphäre im Schrebergarten

Da Sichtschutzzäune in vielen Kleingartenanlagen verboten sind, müssen Alternativen her. Wer sich etwas mehr Privatsphäre wünscht, findet hier Ideen für lebende Sichtschutzmöglichkeiten! Hier gibt es verschiedene Gestaltungsideen für mehr Privatsphäre im Schrebergarten:

Sichtschutz im Kleingarten: Was ist erlaubt? 

Kleingärten und Schrebergärten sind in der Regel auf das Miteinander ausgerichtet. Das bedeutet, dass es in einer Kleingartenanlage um einen gemeinschaftlichen Austausch geht. Dabei unterstützen sich Kleingärtner gegenseitig, erfüllen die gemeinschaftlichen Aufgaben und stehen sich mit Rat und Tat zur Seite.

Deshalb sind Sichtschutzzäune in vielen Kleingartenanlagen laut Verordnung nicht erlaubt. Das liegt einerseits an dem Grundsatz des Miteinanders. Andererseits soll hierdurch unnötiger Schattenwurf auf den Schrebergarten des Nachbarn vermieden werden. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten für einen regelkonformen Sichtschutz im Schrebergarten

Was sagt das Bundeskleingartengesetz zum Sichtschutz im Schrebergarten? 

  • Beim Thema Sichtschutz müssen Kleingärtner die Vorschriften der Kleingartenverordnung beachten
  • Die Satzung wird meist mit dem Pachtvertrag ausgehändigt und klärt alle offenen Fragen
  • Bei weiteren Unsicherheiten hilft der jeweilige Vorstand weiter

Natürlicher Sichtschutz im Kleingarten mit Kletterpflanzen 

In den meisten Kleingartenverordnungen sind Sichtschutzwände, Hecken oder eine heckenähnliche Anordnung von Sträuchern nicht gestattet. Es gibt jedoch Alternativen, die zu mehr Privatsphäre im Schrebergarten führen. 

Da in Kleingärten bis heute die kleingärtnerische Nutzung gilt und Kleingärtner mindestens auf einem Drittel des Schrebergartens Obst und Gemüse anbauen sollen, gibt es selten Einwände gegen Kletterpflanzen. Je nach Saison gibt es verschiedene Ideen für den Sichtschutz im Kleingarten

Kletterpflanzen sind sozusagen ein lebender Zaun und ein willkommener Sichtschutz im Schrebergarten. Zum kletternden Obst und Gemüse zählen beispielsweise Hülsenfrüchte, Gurken und verschiedene Beeren.  

Sichtschutz im Kleingarten: Kletterpflanzen wie Bohnen sind ein natürlicher und lebender Sichtschutz. © Schrebergarten-Ratgeber
Natürlicher Sichtschutz im Kleingarten dank Kletterpflanzen wie Bohnen. © Schrebergarten-Ratgeber

#Hülsenfrüchte

(Stangen-)Bohnen, Erbsen und andere Hülsenfrüchte schmecken nicht nur sehr gut, sondern eignen sich hervorragend als Kletterpflanzen im Garten. Bohnen und Erbsen mögen sonnige und geschützte Standorte. Zu den Gartenbohnen gehören beispielsweise die Buschbohne oder die Feuerbohne. 

Stangenbohnen sind einjährige Kletterpflanzen, die bis zu drei Meter hoch wachsen können. Deshalb benötigen Sie eine Rank- oder Kletterhilfe, an der sie sich sozusagen festhalten können. Als Rankhilfen eigenen sich beispielsweise Rankgitter. Alternativ können auch Pyramiden aus langen Holzstangen zusammengebunden werden.

Rankhilfen für Hülsenfrüchte: Pyramiden bauen

  • Man braucht 5 bis 6 Holzstangen aus Bambus oder Fichte
  • Die Stangen im Kreis aufstellen und an der Spitze zusammenbinden
  • Die fertigen Kletterpyramiden sehen aus wie ein Tipizelt

#Gurken

Gurken sind eine der beliebtesten Gemüsesorten. Mit einer Rankhilfe können auch Gurken in die Höhe wachsen. (Schlangen-)gurken sind ebenfalls einjährige Kletterpflanzen, die einen sonnigen und windgeschützten Standort bevorzugen. Die Rankhilfe bringt verschiedene Vorteile mit sich. Wenn die Gurke aufrecht wächst, können Krankheiten wie Mehltau verhindert werden. Bei einer Gurke, die platt am Boden wächst, liegen die Blätter dicht am Boden. Hierdurch trocknen die Blätter schlechter und Pilzinfektionen entstehen. Ein Gurken-Rankgerüst ist nicht nur ein einjähriger Sichtschutz für den Kleingarten, sondern wirkt sich auch positiv auf das Wachstum der Gurken aus. 

#Beeren 

Auch Beerensträucher sind ein praktischer Sichtschutz im Kleingarten. Vor allem Brombeeren und Himbeeren eignen sich hervorragend als süßer Schrebergarten-Sichtschutz. Die Beeren bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte. Beerensträucher sind zudem ein wichtiger Lebensraum für Insekten. Als Sichtschutz eignen sich beispielsweise Brombeeren, Himbeeren oder Johannisbeeren. 

Spalierbäume als Sichtschutz im Kleingarten

Neben den praktischen Kletterpflanzen sind auch Spalierbäume ein lebender Sichtschutz. Beim Einsatz von Spalierobst als Schrebergarten-Sichtschutz muss vor allem der Platzbedarf geprüft werden. Es eigenen sich vor allem schmal wachsende und kleinbleibende Obstsorten wie beispielsweise Birnen oder Äpfel. Auch Sauerkirschen sind tolles Spalierobst. 

Spalierbäume als natürlicher Sichtschutz im Kleingarten. © Schrebergarten-Ratgeber
Spalierbäume sind eine tolle Möglichkeit für natürlichen Sichtschutz im Kleingarten. © Schrebergarten-Ratgeber

Als Apfelspalier eigenen sich folgende Sorten: 

  • Florina
  • Freedom
  • Gerlinde
  • Jakob Fischer
  • Kaiser Wilhelm
  • Piros
  • Rebella

Als Birnenspalier eigenen sich beispielsweise diese Sorten: 

  • Alexander Lukas
  • Gellerts Butterbirne
  • Gräfin von Paris
  • Gute Luise
  • Harrow Sweet
  • Williams Christ

Spalierobst im Schrebergarten: Satzung beachten!

  • Regelungen in der Kleingartenverordnung beachten
  • Mindestabstand zum Nachbarsgarten einhalten
  • Spalierobst sollte keinen unnötigen Schatten auf den Nachbarsgarten werfen

Weinreben-Pergola als Sichtschutz im Kleingarten

Eine Pergola ist eine tolle Möglichkeit um natürlichen Schatten zu spenden und für mehr Privatsphäre zu sorgen. Weinreben stellen einen mehrjährigen Sichtschutz dar. Um die Pergola zu begrünen, eignet sich Wilder Wein. Wilder Wein ist nicht nur ein lebender Sichtschutz, sondern auch eine insektenfreundliche Nutzpflanze!

Vor allem die sogenannte Jungfernrebe (Wilder Wein) ist eine hervorragende Kletterpflanze, wachstumsstark und robust. Jungfernreben bevorzugen einen sonnigen, warmen und geschützten Standort im Garten. 

Pergola im Kleingarten: Kleingartenverordnung beachten!

  • Vorschriften in der Kleingartenverordnung beachten
  • Mindestabstand zum Nachbarsgarten einhalten
  • Vorschriften zur Mindesthöhe der Pergola überprüfen

Sichtschutz Kleingarten – Fazit

Wer für mehr Privatsphäre im Schrebergarten sorgen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Als lebender Sichtschutz im Kleingarten eignen sich je nach Saison verschiedene Kletterpflanzen. Besonders beliebt sind Hülsenfrüchte, Gurken oder Beerensträucher.

Auch Spalierobst wie Äpfel oder Birnen sind eine tolle Idee für den Sichtschutz im Schrebergarten. Fortgeschrittene Kleingärtner können sich an Kletterpflanzen wie Wein wagen und damit eine Pergola begrünen.

Welcher lebende Sichtschutz im Kleingarten auch angebracht wird – der Sichtschutz sollte den jeweiligen Verordnungen und Satzungen entsprechen.

 

In den meisten Kleingartenverordnungen sind Sichtschutzwände, Hecken oder eine heckenähnliche Anordnung von Sträuchern nicht gestattet. Aufgrund der kleingärtnerischen Nutzung gibt es die Möglichkeit Obst und Gemüse als Sichtschutz im Kleingarten zu verwenden. Hierfür eignen sich Kletterpflanzen, Beerensträucher sowie Spalierbäume.


 

Für den Sichtschutz im Schrebergarten eignen sich sogenannte lebende Zäune wie Kletterpflanzen. Zum kletternden Obst und Gemüse zählen beispielsweise Hülsenfrüchte, Gurken und verschiedene Beeren. Auch Spalierbäume sind eine tolle Idee für einen lebenden Sichtschutz.


 

Beim Thema Sichtschutz im Kleingarten müssen Kleingärtner die Vorschriften der Kleingartenverordnung beachten. Die Satzung wird meist mit dem Pachtvertrag ausgehändigt und klärt alle offenen Fragen. Bei weiteren Unsicherheiten hilft der jeweilige Vorstand weiter.